Best Ager ABC
  • Älter werden
  • Begegnungen
  • Best Ager ABC
    • A-D
      • A
      • B
      • C
      • D
    • E-H
      • E
      • F
      • G
      • H
    • I-L
      • I
      • J
      • K
      • L
    • M-P
      • M
      • N
      • O
      • P
    • Q-T
      • Q
      • R
      • S
      • T
    • U-Z
      • U
      • V
      • W
      • X
      • Y
      • Z
  • Reisen
    • Mallorca
    • Sizilien
    • Berlin
    • Hamburg
    • Oberbayern
  • Veränderung
  • Zukunft
  • Gesundheit
    • Ernährung
    • Diabetes

Best Ager ABC

Uti´s Themensammlung rund um das beste Alter

  • Älter werden
  • Begegnungen
  • Best Ager ABC
    • A-D
      • A
      • B
      • C
      • D
    • E-H
      • E
      • F
      • G
      • H
    • I-L
      • I
      • J
      • K
      • L
    • M-P
      • M
      • N
      • O
      • P
    • Q-T
      • Q
      • R
      • S
      • T
    • U-Z
      • U
      • V
      • W
      • X
      • Y
      • Z
  • Reisen
    • Mallorca
    • Sizilien
    • Berlin
    • Hamburg
    • Oberbayern
  • Veränderung
  • Zukunft
  • Gesundheit
    • Ernährung
    • Diabetes

Best Ager ABC

So langsam werde ich sentimental

Darf ich sentimental sein im Alter? Sind das die Hormone oder ist es ein Zeichen für viel Empathie? Unsere Festplatte hat Geschichten gespeichert. Die Zeit auf diesem Planeten ist begrenzt…. doch was von alldem macht uns sentimental?

Oh je, ich dachte immer,  dass mich das nicht trifft. Übergroße Sentimentalität im Alter. Darf man da überhaupt drüber reden?

Es braucht nicht viel, um mich in eine sentimentale Stimmung zu versetzen.

https://www.youtube.com/watch?v=szwPK85_we8

Eigentlich bin ich geerdet, robust und klar. Aber seit einiger Zeit fange ich bei den kleinsten Kleinigkeiten zu weinen an. Eine traurige Geschichte im Fernsehen. Ein Film, der nah an der Realität,  über Tod, Krankheit etc. berichtet. Die aktuelle Kriegsberichtserstattung über die Ukraine, Hunde die von ihren Besitzern ausgesetzt werden. Vollkommen egal, ich muss weinen. Manchmal beruhige ich mich kaum. Ist das noch normal? 

Neulich hat mich meine Schwiegertochter gebeten, in einem Familienstammbuch Geschichten über mich, meine Eltern und Großeltern zu erfassen.

Dazu musste ich in alten Fotobüchern, Urkunden und Aufzeichnungen recherchieren.

Es kam einiges hoch, Erinnerungen an meine geliebte Großmutter Marta, mit der ich als Kind und Heranwachsende viel Zeit verbracht habe. Die mir eigentlich alles beigebracht hat, was ich heute noch beherzige in Haus und Küche. Ja, hört sich albern an, aber ich wurde ja noch genderkonform erzogen 🙂 . Ich lernte bei ihr Nähen, Kochen, Backen und Ordnung!

Ich erinnerte mich plötzlich an Situationen, die lange verschüttet waren.

Dann fiel mir auf, dass die Erinnerungen an meinen Opa weniger präsent waren bis auf ganz wenige Ereignisse in meiner Kindheit. Ich kramte in alten Fotobüchern und – kisten. Mit jedem Bild wurde meine Erinnerung lebhafter und auch sentimentaler. Erschreckend, wie viel man vergisst. Was bleibt am Ende. „Memories und Stories“ – ein aktueller Song von Mark Foster – der sich bei mir eingebrannt hat. Weil er Fragen aufwirft oder von Max Mutzke :

Ich mit Mama und Oma Marta – Lieblingsmensch

„ Wenn ich mal nicht mehr da bin“. https://youtu.be/J_xBAHPVRoY

Ich finde es schön, dass meine Kinder auch unsere Vorfahren in das Bewusstsein der Enkelkinder holen wollen. Nur wenn wir wissen, woher wir kommen und was unsere Familien erlebt haben und was sie geprägt hat, können wir manches bei uns besser einordnen und verstehen.

Wir sind ja nicht wie ein weißes Blatt zur Welt gekommen, sondern wir haben schon einiges in unserem Karma gespeichert. Erziehung und Familienthemen bringen die neuen kleinen Menschen in eine Richtung, die sie am Ende nur schwer verlassen können.

Aber zurück zu meinem ersten Gedanken – was macht mich (und andere) in einem bestimmten Alter sentimental? Ist die Tatsache, dass wir uns stärker mit unserem (erwartbaren) Ende auseinandersetzen? Mit Ü 65 ist das Zeitfenster auf diesem Planeten nicht unendlich. Man ist angekommen in dem Leben, dass wir uns gebaut haben. Wir werden vielleicht nicht mehr sooo viel ändern. Was kommt an schönen Dingen noch, und was an schaurigen?

 Ja, es macht mich traurig dass die Zeit, die mir bleibt, überschaubarer wird. Vor allem, dass man ja älter wird und damit sich neue Probleme auftun, an die man vor 5 oder 10 Jahren gar nicht dachte.

Dass man die Zeit nicht zurückdrehen kann und nochmal an einem anderen Punkt anfangen könnte.

die Metamorphose – unaufhaltsam

Nicht nochmal ganz jung sein, aber auf jeden Fall klarer über die eigene Person und Entwicklung.

Als junger Mensch stolpert man so ins Leben, es braucht ein paar Jahre bis man versteht was man braucht oder wer man ist. Hört sich komisch an, ist aber so – zumindest bei mir. Dann wird man lebenserfahren und ein bisschen weise, aber man kann nicht mehr so viele Weichen stellen. Für manches ist es zu spät.

Memories und stories – was bleibt am Ende? Welche Spuren hat man gelegt und welche Ideen und Anker hat man in der nächsten Generation gesetzt?

Die Zeit heute ist schnelllebig, die Enkel können schon mit 4 Jahren die neueste Technik bedienen, aber gibt es auch noch kleine Luftschlösser, die man als Großeltern malen kann um ihre Phantasie zu beflügeln, um die Perspektiven zu eröffnen, um mutig zu sein das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Jede Generation hat ihre Themen.

1958 – mit Papa

Schaffen wir es manche Dinge noch zu ändern, einzugreifen und den Kindern und Enkelkindern Werte und hilfreiche Lebenserkenntnisse zu vermitteln ohne dabei old fashioned und langweilig zu erscheinen, das würde mich freuen. Aber kann das überhaupt gelingen?  Ja, das geht. Neulich hat meine große Enkeltochter (7) zu ihrem Opa gesagt: Du bist gar nicht langweilig, du weißt ziemlich viel 🙂

Meine Oma mütterlicherseits wurde 1900 geboren, also durch 2 Weltkriege geprägt. Es gibt nicht viele Geschichten an die ich mich erinnere, wir haben wenig gefragt und wir haben manchmal noch weniger Antworten bekommen.

Kriegszeiten waren nicht für jeden eine Erfahrung, von der er oder sie berichten wollte. Manches blieb immer im Dunkeln. Auch meine Großeltern waren sentimental und haben vieles für sich behalten weil die Erinnerung vielleicht manchmal zu schmerzhaft war. Ich erinnere mich, dass Oma Marta sich oft abgewendet hat, wenn ich zu viel gefragt habe.

Was verstehen unsere Kinder heute von uns, wissen Sie eigentlich wer wir sind oder waren?

Die Frage ist, was bleibt wenn wir gehen. Was können wir tun, dass unsere Spuren nicht komplett weggespült werden? Insofern mag ich die Idee, ein Familienalbum bzw. -stammbaum zu füttern mit Erinnerungen und Fotos.

wir sind nicht tot, wir tauschen nur die Räume, wir leben in euch und geh’n durch eure Träume – frei nach Michelangelo

Bleibt euch eurer Lebensgeschichte und der eurer Vorfahren bewusst, alles fließt mit allem zusammen.

*Und wenn der Tag kommt wird es zu früh sein
Wie eine Kerze ohne Licht scheint
Halt dich nicht zurück, wenn du dich weinen hörst Wenn ich mal nicht mehr da bin, dann bleib so wie du bist
Ich werd‘ für immer ’n Teil von dir sein
Weil du mich nicht vergisst Und ja, der Tag kommt es wird zurück sein
Und ich versprech‘ dir, es wird wie Glück sein
Halt dich nicht zurück, wenn du dein Lachen hörst Wenn ich mal nicht mehr da bin, dann bleib so wie du bist
Ich werd‘ für immer ’n Teil von dir sein
Weil du mich nicht vergisst Und ich weiß, dass du alles schaffst
Die ganze Welt steht für dich bereit
Wir haben unsere Zeit verbracht
Wenn mein Stuhl dann leer bleibt
Dann wünsch‘ ich mir von dir, mein Schatz
Bitte nimm darauf Platz Wenn ich mal nicht mehr da bin, dann bleib so wie du bist
Ich werd‘ für immer ’n Teil von dir sein
Weil du mich nicht vergisst

Quelle: LyricFindSongwriter: Danny Samar / Justin Balk / Maik Schott / Max Mutzke / Memru Renjaan / Tobias HeldSongtext von Wenn ich mal nicht mehr da bin © BMG Rights Management

Eure sentimentale Ute

So langsam werde ich sentimental was last modified: Februar 3rd, 2023 by Ute
31. Januar 2023
Auberge des Rois de Haan

Urlaub – Luxus der 2020iger Jahre. Wie wir unsere Lust auf Reisen nähren.

Urlaub  – Luxus der 2020iger Jahre.  Wie wir unsere Lust auf Reisen nähren.

Mein letzter  – gefühlt richtiger  –  Urlaub war 2019. In den bayrischen Bergen mit der Familie.

2020 / 2021 – Corona – nichts hinzuzufügen. Einige kleinere Ausflüge Richtung Holland und Münsterland, oder Tagesausflüge zum Rombergpark (Dortmund), Burg Vischering ( Lüdinghausen), Schloss Nordkirchen (Nordkirchen) gehören schon zur Basisentspannung. Diese Orte stelle ich euch gerne später noch vor.

Somit hatte und habe ich ein ziemliches Nachholbedürfnis, denn Reisen und Abwechslung sind mir schon wichtig, das wird dann noch klarer wenn man weitestgehend ausgebremst wird.

Dafür habe ich in diesem Jahr schon ein paar nette Sachen unternommen, gerne mit Familie oder Freundin.  

Ich bin halt gerne unterwegs und schau mir was an. Gerne mit Menschen, mit denen ich entspannt eine gute Zeit verbringen kann.  Hier war es Freundinnenzeit, die wir intensiv genossen haben.

Ich berichte hier mal meine Reiseeindrücke aus de Haan, Flandern – Belgien.   

Meine Freundin Ulla– sehr Reise erfahren – berichtete mir irgendwann von dem schnuckeligen Örtchen de Haan an der belgischen Küste, 20 km von Brügge entfernt. Es sei ganz anders als der Rest der belgischen Küste. Historisch, ein bisschen verträumt, kaum Hochhäuser, gepflegtes Städtchen.

Da wir gerne mal gemeinsam nach Brügge wollten, bot sich ein Kurzurlaub in die Region an.

Promenade de Haan – Hotel Auberge des Rois

Anreise war unproblematisch, Ende Mai, keine Hitze, keine überfüllten Autobahnen, wir erreichten unser Ziel in überschaubarer Zeit und fanden unser Hotel „Auberge des Rois“ mit etwas Umstand, da die Straßenbezeichnung im Netz nicht stimmt.

°BEACH HOTEL – AUBERGE DES ROIS DE HAAN 4* (Belgien) –  mit direkter Strandlage ganz zauberhaft. Ein traditionsreiches Haus, fast am Ende der Strandpromenade kurz vor den Dünen.

Sehr gepflegtes, charmantes Haus, die Zimmer top mit Blick auf’s Meer. So lässt sich der Urlaub entspannt genießen. Wir erhielten ein sehr gutes Frühstück, die Inhaber waren ausgesprochen sympathisch und herzlich.  Als 4 **** Hotel entsprachen Ausstattung, Lage und Service den Bewertungen. Wir waren zufrieden. Einzig die Preise des Restaurants kamen uns etwas zu hoch vor. Wir sind am Abend gerne in die Pizzeria Fratelli’s – Lekkere Italiaanse gerechten in een familiale, ongedwongen sfeer. (fratellis.be) gegenüber vom Hotel. Netter Service, alles lecker und reichlich – nicht ganz günstig.

Aber vermutlich ist das Preisthema nicht nur ein belgisches aktuell.

Zu de Haan selbst. Der Ort stammt aus einer anderen Zeit, schöne alte Villen, prachtvolle Bauten aus der Belle Epoche De Haan – Wenduine | Die belgische Küste (belgischekueste.be)

De Haan (französisch Le Coq, auch Le-Coq-sur-Mer) ist eine Gemeinde an der belgischen Küste in der Provinz Westflandern. Von den 12.700 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) leben ungefähr 5.200 im Badeort De Haan, ungefähr 4.000 in Wenduine und der Rest in den Orten Klemskerke, Vosseslag, Harendijke und Vlissegem.

Es ist nicht übertrieben wenn man behauptet dass de Haan das schönste Dorf Westflanderns ist.

Es hebt sich besonders durch die Architektur von dem Rest der belgischen Urlaubsorte längs der Küste auf das Schönste ab. Man kann durch die Straßen zwischen wunderschönen Villen und Hotels wandeln und sich vorstellen wie die Hautevolee www.dwds.de/wb/Hautevolee  der Gesellschaft  Anfang des 19. Jh hier gelustwandelt ist.

Gemeindehaus – unter Renovierung

Man hat viel Mühe darauf verwendet nicht dem üblichen Drang nach“ höher, größer, hässlicher“ nachzugeben, um eine wachsende Menge an Touristen zu bedienen.

Die Strandabschnitte sind sauber, man kann Liegen und Schirme mieten und an der nah gelegenen Promenade sich auch günstig mit Snacks und Getränken versorgen. Alles was ein Badeurlaub braucht.

Im Vergleich zu vielen anderen Badeorten entlang der Küste ist de Haan wirklich eine kleine Perle.

Von der historischen Bahnhaltestelle im Zentrum fährt eine S-Bahn in alle Richtungen, z.B. Oostende , Knokke, Bredene oder Blankenberge. Für gerade mal € 2,50 pro Fahrt kann man alle Stationen fahren. Für Besucher aus Deutschland etwas ungewohnt: man zahlt in der Bahn mit Kredit-  oder EC Karte am Automaten. Die Abbuchungen funktionieren einwandfrei. ( Wir wurden auch kontrolliert, dazu wird die EC Karte gecheckt)

historischer Bahnhof de Haan

        Mit dem Bus kommt man vom Zentrum auch bequem nach Brügge. Die Fahrt kostet ebenfalls nur  2,50 für eine Strecke. Dauert ca. 1 Stunde. Aber man muss keinen Parkplatz suchen oder teuer bezahlen. Sehr gemütlich.


        Brügge ist natürlich ein Thema für sich. Die Stadt hat mich förmlich umgehauen, so schön ist sie.

        Meine Freundin und ich lieben alte Städte und historische Gemäuer. Brügge hat alles zu bieten was wir suchen.  Die gesamte Innenstadt ist Unesco Weltkulturerbe, zu Recht!

        Seit dem 15. Jahrhundert blieb Brügge weitestgehend unbeschädigt.

        Unfassbar, welche Schätze sich hinter manchen Fassaden verbergen. Und Brügge lebt und atmet. Eine wunderschöne Atmosphäre. Die Grachtenfahrt durch die Stadt bietet für ca. 13 EUR in 1 ½ Stunden einen wunderschönen Einblick in diese Stadt, die für jeden Mittelalterfilm eine phantastische Kulisse bietet.  Wir konnten uns nicht sattsehen, allerdings macht natürlich „Pflastertreten“ auch müde. Wir sind ja leider keine 30 mehr…

        Für einen einzigen Tag haben wir sicherlich viel gesehen und uns am Ende auch mit einer belgischen Waffel verwöhnt. Und auch die belgischen Pralinen aus einer von unzähligen  kleinen Pralinotheken mussten es sein. Hier ist es nur schwierig wirkliche Qualität zu erkennen.

        Aber Brügge ist definitiv noch einmal eine Reise wert.

        Der kleine Einstein in Bronze im Villenviertel von De Haan

        Wieder in de Haan, genießen wir noch ein paar Tage die beschauliche Atmosphäre, finden übrigens auch Spuren von Einstein, der hier in de Haan einen längeren Aufenthalt genossen hat.  Eine kleine Statue des großen deutschen Philosophen ist leicht zu finden.

        Wenn man Ruhe und Entspannung sucht, ist de Haan mit Sicherheit eine gute Empfehlung.

        Wie die Situation vor Ort in der Hauptreisezeit aussieht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber außerhalb der Saison sicherlich ein guter Tipp. (Anmerkung der Red. Fahrtkosten ÖPNV 05/22 ohne Gewähr)

        de Haan Promenade – Sonnenuntergang

        Danke für eine gute Empfehlung und für eine tolle Zeit in Flandern!

        Dankbar und sehr entspannt 🙂 Eure Ute

        Urlaub – Luxus der 2020iger Jahre. Wie wir unsere Lust auf Reisen nähren. was last modified: August 15th, 2022 by Ute
        15. August 2022

        Ein Sommer in Italien . der Iseosee

        #Norditalien#Iseosee#Lago d’Iseo#Italien#Sommer#gutes Essen#

        Vor ca. 45 Jahren verbrachte mein Mann die Sommerferien  im Alter von 6 – 16 jedes Jahr in Sarnico am Iseosee. Schon in den 70igern ein Geheimtipp für Italienfans.

        Wie das manchmal so ist, wird man nach und nach  ein bisschen melancholisch und erinnert sich an damals…. (war alles schöner, war mehr Lametta, waren die Schnitzel größer oder die Welt heiler??)

        Naja, wie auch immer. Wir buchten Ferien am Iseosee im heißesten Monat des Jahres, im Juli.

        Das Hotel „Araba Fenice****“ www.arabafenicehotel.it    liegt direkt am Seeufer mit einer fantastischen  Panoramasicht auf die umliegenden Berge, im Ortsteil Pilzone der Gemeinde Iseo. Das Ortszentrum des idyllischen Örtchens Iseo ist ca. 5 Autominuten entfernt.  Das Hotel selbst ist äußerst gepflegt, täglicher Wäschewechsel und Poolbadetücher. Tolles Frühstück mit riesigem Buffet, Cappucchino, Latte Macchiato, mit Blick auf den See. Traumhaft schön.

        Der Pool ist groß genug zum Schwimmen, etwas old fashioned und der Liegebereich etwas zu klein für meinen Geschmack.

        Leider klebt das Hotel mit der Rückseite an der Hauptverkehrsstraße und Eisenbahnlinie, was den schönen entspannten Ausblick gelegentlich etwas trübt.  

        Ein wirklich schönes Hotel  von der Ausstattung her (Zimmer zur Straßenseite jedoch nicht empfehlenswert), allerdings gibt es Abzüge in der B-Note der Lage. Man kann halt nicht alles haben.

        Iseo Stadt – Der größte Ort am Iseosee. Hier kann man bummeln, lecker essen, an der Strandpromenade entlang schlendern, shoppen- natürlich!  Der Ort ist überschaubar, gepflegt mit einem gigantischen Marktplatz. Überraschend im Juli: nicht etwa überfüllt, sondern locker bevölkert. Ok, wir sind Deutsche und gehen schon um 19.oo Uhr essen. Genau weiß ich nicht wie voll es nach 21.ooh war….

        Auf jeden Fall ist Iseo am Lago d’Iseo in Deutschland nicht flächendeckend bekannt.

        Obwohl er sich einreiht in die sechs größten norditalienischen Seen und flächenmäßig hier der viertgrößte ist mit 63,5 km2 ist, ist er hierzulande nur wenig bekannt, vielleicht eher in Süddeutschland.

         Dafür ist er wohl ein Insidertipp für Schweizer, Belgier, Franzosen, Skandinavier  und natürlich auch viele Italiener im Verhältnis 10:1, sprich 1 Deutscher auf 10 andere. Das ist allerdings nur gefühlt, nicht statistisch.

        Die Atmosphäre ist entspannt, das Angebot rund um den See ist nicht sooo vielseitig wie man das vom Gardasee her kennt. Es gibt nur wenige Orte, die etwas  mehr norditalienisches Flair zu bieten haben und eine gewisse Größe übersteigen. Dazu zählt Sarnico (ca. 8 km von Iseo entfernt) und im Norden des Sees Lovere mit der größten Basilika Europas. Die Küstenstraße von Iseo nach Lovere auf der Ostseite ist weit durchtunnelt und landschaftlich daher nicht so reizvoll, obwohl es natürlich auch hier zahlreiche hübsche kleine Dörfchen gibt, die  sich an die Küstenstraße schmiegen oder hoch in den Bergen liegen ( Marone und Love mit außergewöhnlichen Ausblicken auf den See)

        Man kann Böötchen fahren  wenn man mag. Die Kosten sind überschaubar, aber die Sitzbänke sind genauso hart wie auf allen Booten.

        Die Westseite des Sees (über Sarnico) bietet atemberaubende Ausblicke auf die Bergregionen und den wunderschönen See.  Enge Kurven und Nadelöhrfelsen machen es auch ein bisschen spannend.

        Hier hört man noch oft das Hupen des Gegenverkehrs weil nur ein Auto um die Kurve passt.

        Mitten im See liegt die riesige Binneninsel Monte Isola,  die 2016 zum künstlerischen Objekt Christos wurde, als er die orange farbigen  „Floating Piers“  baute, die den See begehbar machten vom Festland bis zur Insel.

        https://de.wikipedia.org/wiki/The_Floating_Piers

          Damit wurde auch der Iseosee hierzulande kurzfristig ein bisschen bekannter, aber nicht so nachhaltig.  Von Sulzano aus kann man in 10 Minuten zur Insel rüberfahren. Der Schiffsverkehr ist busähnlich organisiert und preiswert. https://de.wikipedia.org/wiki/Monte_Isola

          http://www.visitmonteisola.it/

          Wir hatten das beste Wetter seit 2003 erwischt, was in Konsequenz bedeutete, dass wir  unter schneller Hitzeerschöpfung litten und uns vieles nicht erlaufen konnten. Bei 38° ist ein Sight-Seeing oder Wanderurlaub einfach nicht empfehlenswert.

          Aber wir hatten einen Urlaub am See ohne Hektik und mit viel Optik. Wer es ruhiger und nicht so sehr touristisch mag, ist am Iseosee gut aufgehoben. Preislich ist es vermutlich kein großer Unterschied zum Gardasee, sprich ganz preiswert ist es nicht.

          Hervorzuheben ist das erstaunlich gute Angebot an italienischer Küche, super gepflegten Restaurants, Trattorien, Osterien die typische Speisen anbieten, aber auch 4Sterne Gourmet Angebote im Programm haben.

          Oder natürlich auch im Bella d’Iseo direkt am Hotel Araba Fenice (ein bisschen Gourmet für einen chicen Service und Preis!)

          Wir haben sehr gut gegessen im  Ristorante Trattoria Al Porto in Clusane (Service und Preise sehr gut) oder Trattoria Muller in Clusane.

          Der See mit Blick auf eine der zauberhaften Ortschaften

            Auch die einfachen Osterien in den unscheinbaren Gassen und Gewölben sind ein Muss.  Frisch zubereitet, reichhaltig, appetitlich und erschwinglich.

            Die Menschen sind freundlich und auch dankbar wenn man sie auf Italienisch anspricht, was ich natürlich gerne angenommen habe und meine Italienischkenntnisse in der Praxis üben konnte. Ansonsten wird hier kaum Deutsch, sondern überwiegend Englisch für die Touristen angeboten.

            Für Italien-Liebhaber eine echte Empfehlung, allerdings vielleicht eher im Mai/Juni

            wenn es noch nicht so heiß ist und man sich auch einige Regionen und Orte entspannter erlaufen kann.

            Auf jeden Fall hat es sich gelohnt, den Erinnerungen meines Mannes zu folgen und eine kleine Perle in Norditalien neu zu entdecken.

            Ciao è alla prossima volta,  Bella Italia

            Saluti Uti

             www.oberitalienische-seen.com

            Der grösste See ist der Gardasee (Lago di Garda) mit 370 km², dann folgt der Lago Maggiore (Lago Verbano) mit 212,5 km², der Comer See (Lago di Como) mit 146 km², der Iseosee (Lago d’Iseo) mit 65,3 km², der Luganersee (Lago di Lugano) mit 48,7 km², der Ortasee (Lago d’Orta) mit 18,2 km², der Lago di Varese mit 14,9 km² und der Idrosee (Lago d’Idro) mit 11,4 km².

            Stand 07/2018

            Iseo – Stadt am See_Markt
            Ein Sommer in Italien . der Iseosee was last modified: Juli 19th, 2022 by Ute
            19. Juli 2022

            Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos?!

            Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ?!  (frei nach Loriot – ein Leben ohne Mops)

            Eine Hündin, die so schön gucken kann, dass man vergisst, dass es ein Vierbeiner ist. Man fühlt den Blick in deine Seele. Die Kommunikation wird im Laufe der Jahre immer intensiver. Wir verstehen die Signale und antworten in vollkommener Harmonie… Ja, lacht nur !

            Seit gut 6 Jahren haben wir einen Hund, Rasse nicht 100 % sicher, aber vermutlich ein Podenco – südeuropäischer Jagdhund aus Sizilien. Der Hund, der unser Leben verändert hat.

            Ich wollte nie wirklich einen Hund haben, ich mag die Vierbeiner – bin aber selbst ohne Haustiere auf vier Beinen aufgewachsen. Ich durfte nur Wellensittichen das Quatschen beibringen. (niedlich – aber auch nicht stubenrein wenn sie denn fliegen dürfen). Da war ich 10. Unser Jockel war der Knüller. Auch unsere Kinder hatten Wellensittiche, aber eine echte Bindung war es dann nicht. Irgendwann war es vorüber und es verlangte niemand mehr NachfolgerInnen.

            Ein Hund ist was anderes, ein Kind für manche, ein Freund, ein Seelentröster, auf jeden Fall eine Seele die uns bedingungslos liebt,

            uns auch nach 10 Minuten Abwesenheit im Keller stürmisch begrüßt. Unsere Hündin ist inzwischen 13 und bringt sich immer noch regelrecht um die Biegung, wenn sie uns begrüßt. Mit Hingabe sucht sie jedes Mal ein Begrüßungsgeschenk, einen Schuh, Socken, Pantoffeln, auch große Stiefel oder Spieltiere. Alles wird freudig angeschleppt wenn wir die Tür aufschließen. Seit sie etwas älter ist, sind diese lebhaften Aktionen auch schon mal gefährlich weil sie das Tempo nicht mehr einschätzen kann und sie fast schon im Sturzflug  auf quietschenden Pfoten ausrutscht.

            Manches hat sich verändert, seitdem sie eine ältere Dame ist. Immer noch aufmerksam spürt man trotzdem inzwischen ein bisschen „Vergesslichkeit“. Sie ist auch nicht mehr sicher, wenn sie auf die Couch hüpfen möchte. Geht schon mal schief. Außer man gibt Hilfestellung und unterstützt sie ein bisschen dass sie sicher rauf kommt. Alles in allem ist sie anhänglicher als früher.

            Wir genießen diese liebevolle Zuwendung schon sehr, allerdings mischt sich ein wachsendes Gefühl von Ängstlichkeit dazu. Sie hatte einige Probleme in der letzten Zeit – Zahn-OPs, Entzündungen.

            Jedes Mal haben wir Angst, dass sie es nicht mehr schafft.  Wir wissen dass unsere kleinen Begleiter nicht ewig leben.

            Die emotionale Bindung ist schon sehr intensiv, auch unsere Enkelkinder sind begeisterte Freunde, die sich gegenseitig sehr gern haben. Man mag sich nicht vorstellen,  wie traurig alle sein werden.

            Ab und an denkt man dann über das „Danach“ nach.  Ja, für meinen Mann ist es keine Frage, dass wir uns einen neuen Hund zulegen. Ich bin zurückhaltender.

            Nicht nur dass ein Hund eben wie ein Familienmitglied dazu gehört und nicht abgegeben wird wenn es mal kritisch wird, nein auch die Verantwortung, die wir haben als älter werdende Menschen.

            Die Belastung, die Einschränkung.  Muss es wirklich nochmal sein?

            Jedes Tier, dass wir in Betracht ziehen wird durchschnittlich 10-12 Jahre, dann sind wir selbst vielleicht nicht mehr topfit und müssen immer noch raus bei Wind und Wetter.

            Nicht überall hin kann man in den Urlaub fahren/fliegen/schifffahren etc. Alles muss vorher gut geregelt und überdacht werden. Welche Größe? Kann ich noch einen größeren Hund beherrschen?

            Oder kann ich mich nur auf die Größe eines Zwergdackels oder Jack Russel beschränken?.

            Dann die Erziehung, mein Mann ist ein absoluter Hundenarr, aber Erziehung muss natürlich sein. Freiheiten?

            Bei mir gehört der Hund z.B. auf keinen Fall ins Bett. Ich verurteile niemanden, der das schön findet. Für mich kommt das aber schon aus gesundheitlichen Gründen nicht in Frage.

            Wer kümmert sich, wenn wir mal krank sind oder wirklich mal Urlaub ohne Hund machen wollen.

            Die Fragen, die sich stellen werden eher mehr wenn ich darüber nachdenke.

             Ja, es  gibt ja auch viele gute Aspekte, vor allem bewegt man sich immer, ohne Wenn und Aber.

            Und man hat auch im Alter immer ein Thema oder sogar einen Gesprächspartner wenn der Lebenspartner mal muffig ist…

            Zugegeben, die ganzen Überlegungen sind bis auf die Größe und Rasse vollkommen überflüssig,

            weil mein Mann ganz klar signalisiert hat:

            Ein Leben ohne Hund ist sinnlos.

            Als ich den Beitrag schrieb, war unsere „Nala“ schon angeschlagen, leider mussten wir uns von ihr am 6. Januar d.J. verabschieden. Kein leichter Weg, es betrifft ein Familienmitglied. Wir sind sehr traurig, aber die Entscheidung ist schon gefallen, dass es eine neue Fellnase geben wird in naher Zukunft.

            Mach`s gut kleine Maus, es war wunderschön mit dir.

            Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos?! was last modified: Januar 16th, 2022 by Ute
            15. Januar 2022

            GENERATION FRAUENPOWER

            GENERATION FRAUENPOWER

             GEBOREN 1950 – 1965?

            Dann gehörst du definitiv zu der Generation Frauenpower! Herzlichen Glückwunsch.

            Wir machten den Weg frei! 

            Ein Weg zwischen den Welten nur kurz nach dem 2. Weltkrieg  bis heute.

            Die Mädchen dieser Generation waren weitestgehend vollgestopft mit den Lebensweisheiten und Maximen von Eltern der Generation 1925 – 1940. Das allein steht schon für sich. Welche Werte wurden einem Großteil dieser Frauen vermittelt?

            In welcher Welt mit welchen „Wahrheiten“ über Männer und Frauen ist diese Generation konfrontiert gewesen? Mütter bekamen Orden und Väter zogen in den Krieg.

            Nach 1945 wurde die heile Welt erfunden. Die Generation Frauenpower ging an den Start.

            Man erinnere sich nur an die hübschen Werbungen der Maggi und Waschmittelhersteller.

            „Wenn der Mann nach harter Arbeit heim kommt, freut sich die Frau wenn es ihr gelungen ein schmackhaftes Essen zu zaubern.“

            Jede Frau dieser Zeit hat noch die Bilder der ersten Werbespots im Kopf, die heute als  Witzfilmchen die Runde machen. Aber es war ernst, mit diesen wunderbaren Empfehlungen wurden zumindest Frauen aus sog. einfachen Verhältnissen konfrontiert. Familie gründen, Kinder bekommen, studieren muss nicht sein. Abitur? Ach je, das war schon das Höchste.

            Ich selbst komme aus einem einfachen Umfeld. Meine Mutter war Verkäuferin beim heimischen Tengelmann, mein Vater war Schlosser bei der Bundesbahn und machte eine bescheidene Karriere zum Hauptwerkmeister.

            Als ich 1967 die Grundschule verließ und die Empfehlung für’s Gymnasium bekam, herrschte in meinem bescheidenen Elternhaus große Freude und Stolz.

            Es war die Zeit von Willy Brandt, in der Chancengleichheit  ernst genommen wurde.

            Ich, die Tochter eines einfachen Arbeiters durfte zum Gymnasium. Obwohl mir damals nicht bewusst war, dass das zu der Zeit etwas Besonderes war,  gefiel mir der Gedanke.

            Meine Eltern wählten  eine sogenannte „höhere Mädchenschule“ aus. Dort wurde Wert gelegt auf die Ausbildung von Frauen mit einem gewissen Niveau, aber nicht ohne die Wertigkeit die „fraulichen Aspekte“ in den Mittelpunkt zu stellen.  So hatte ich in den Jahren neben allen klassischen Fächern auch Hauswirtschaftsunterricht, in der uns die strenge Dame das korrekte Falten von Handtüchern genauso intensiv vermittelte wie Grundlagen der Haushaltsführung inklusive die Basis des Kochens. Ich nutze diese Grundlagen noch immer für meine heute erweiterten  Fähigkeiten. Auch die Handtücher falte ich immer noch so…

            Aber wir wuchsen hinein in eine kritische Zeit. Es wurde uns die Auseinandersetzung mit den Tricks der Werbung genauso vermittelt wie das knallharte Analysieren schwieriger Schriften. Die politischen Verhältnisse im kalten Krieg, geteiltes Deutschland, die Auseinandersetzung mit dem dritten Reich.  Die RAF . All das war täglich da.  Die wilden 70iger..

            Obwohl wir in einer gefühlten heilen Welt unsere Bildung genossen, wurden durch unsere Lehrer in der Zeit besonders auch Kritikfähigkeit und selbstständiges Denken durchaus gefördert. Meinungsfreiheit und selbstbestimmte Entwicklung sogen wir auf wie die Luft zum Atmen.

            Die Pille nahm uns die Verpflichtung, ohne Sex in die Ehe zu gehen. Sie übergab uns die Verantwortung, selbstbestimmt die Zukunft zu planen.

            Dennoch waren wir allein damit sicherlich teilweise überfordert. Denn das Programm war ja schon früher implantiert worden. So mussten wir uns mühsam den Weg erarbeiten, der vor uns lag oder liegen könnte.

            Nicht immer ganz einfach, sich aus Zwängen und eingetrichterten Lebensmaximen zu befreien.

            Die Muster im Kopf saßen bei manchen tiefer. Aber der Wille, sich zu entwickeln  war groß und die Möglichkeiten in den 70igern gewaltig. Der Sog von Befreiung traf viele und neue Lebensformen wurden begründet.

            Allerdings ist das an mir gänzlich vorbei gegangen.

            Für alternatives Leben in WG’s oder Kommunen war ich zu spießig geprägt. 

            Nach dem Abitur entschied ich mich (auf den guten Rat meines Vaters hin) gegen ein Studium, denn ich wollte ja Familie – wozu also studieren (O-Ton Papa) und begann eine kaufmännische Ausbildung.

            (sehenswert :  Eine wie diese – ZDFmediathek  – sehr gelungener Einblick in den Geist der 70iger am Beispiel einer jungen Frau, die in die Männerdomäne Polizei eindringt – und bis 1977 mussten Frauen noch ihre Ehemänner schriftlich um „Arbeitserlaubnis“ bitten).

            Im Laufe meiner frühen beruflichen Entwicklung ab 1980 entwickelte ich aber auch Ehrgeiz und wollte vielleicht so etwas wie Karriere machen.  Ich arbeitete als Außenhandelskauffrau und verkaufte ab 1982 börsennotierte Metalle  in die Welt. Mein Chef lobte meinen Einsatz, was meinen Ehrgeiz beflügelte. Ich erkannte, dass ich als Frau in einer bis dahin  den Männern vorbehaltenen Domäne  der freien Wirtschaft auch Entwicklungspotential hatte.

            Allerdings hatte ich damit nicht den Familienwunsch aufgegeben. Man versprach uns ja auch damals (wie heute), dass Familie und Beruf vereinbar sein sollten. Nur wie, das war noch nicht ganz klar. Die Kindergärten der 80iger hatten meistens nur bis 12.30 Uhr geöffnet.

            Familie und Beruf – ein Traum

            Aber mit großem Optimismus  (oder Naivität?) ausgestattet, war ich mir sicher dass man alles schaffen kann.

            So wurde ich 1986 das erst Mal Mutter eines Sohnes. Da mein Mann nach dem Studium nicht sofort einen Job fand, ging ich nach 6 Monaten Elternzeit (erstmalig 1986) wieder voll arbeiten und mein Mann beantragte Erziehungsgeld (vermutlich einer der ersten in Deutschland). Das war nicht unbedingt der Wunschplan aber eine gute Lösung zur richtigen Zeit.

            Allerdings kam die erste Watsche schnell, als ich zurück in meinem alten Job nach einiger Zeit nach einer Gehaltserhöhung fragte, erklärte mir mein damaliger Personalchef dass ich ja jetzt ein Kind hätte und es damit ja keine Notwendigkeit gäbe über meine Karriere nachzudenken. Ich war fertig damit.

            Nach kurzer Zeit übernahm ich dann die Mutterrolle in Vollzeit.

            So lauerte denn das Pflänzchen „Karriere“ nur noch im Dunkeln meines kollektiven Bewusstseins.

            Da war noch was.  Aber ich konnte es nicht umsetzen.  Gerne wollte ich mich auch intensiv um mein Kind kümmern. Tageskrippen oder – mütter waren zu unserer Zeit quasi nicht vorhanden. Und allein der Gedanke schien mir abwegig.

            Als mein Mann dann nach den ersten Jahren im Job Hoffnung hegte, es könne von Dauer sein,  kam das 2. Kind. Mein Mann wurde arbeitslos durch Insolvenz.  Ich stieg 6 Monate nach der Geburt meiner Tochter wieder ins Berufsleben ein.  (Übrigens gab es damals keine U3 Betreuung, mein Sohn war schon 5 als er in den Kindergarten kam)

            Nach nur 3 Jahren wurde ich Opfer einer Firmenfusion und verlor meinen gut bezahlten Job, was mir zwar mehr Zeit bescherte, aber auch Existenznöte. Nach einiger Zeit fand ich glücklicherweise eine neue Beschäftigung ebenfalls in der heimischen  Industrie.

            Angekommen in dem neuen Job (mit Mitte 30)  fand ich meinen Ehrgeiz zurück. Gerne wollte ich mehr daraus machen. Aber ich war  in einer klassischen,  sehr konservativen Männergesellschaft die zwar gut qualifizierte Fachkraft, aber ich war „unterstellt“.

            Karriere macht sich nicht von allein, da gehört einiges an Durchhaltevermögen und Einsatz dazu. Das ist am Ende auch eine Frage der Prioritäten.  Für Frauen stellt sich diese Frage sicherlich bis heute  immer wieder auf`s Neue.

            auch wenn die allgemeine Beschäftigung bei Frauen zugenommen hat, befinden sich auch viele immer noch in sog. prekären Arbeitsverhältnissen, Minijobs oder schlechter bezahlten Jobs als die männliche Konkurrenz.

            Das Mehr an Einsatz kann häufig nicht geleistet werden, wenn am Feierabend Haushalt und Kinder warten.

            Auch aktuell  – in sog. Coronazeiten – stellen Analysten fest, dass sich deutlich mehr Frauen um Haushalt und Kinder mit Homeoffice und E-Schooling kümmern als die Männer.

            2020 – das sind mindestens 50 Jahre nach den Kampf  für Gleichberechtigung, die sich nicht durchgängig realisieren lässt, auch wenn Frauen das Potential haben, werden sie ihrem eigenen Anspruch oft nicht gerecht und fühlen sich ausgebremst.

            Coronakrise und EmanzipationFrauen schultern weiter Großteil von Arbeit im Haushalt ( Markus Brauer/AFP,  03.12.2020 )-

            Die vielen allein erziehenden Frauen haben einen noch härteren Job, müssen sie in gewisser Weise auch die Abhängigkeit von Einkommen und die Unmöglichkeit von Verantwortungsdelegation in Einklang bringen. Ganz ehrlich, allein erziehend ist in unserer Gesellschaft nach wie vor eine Wahnsinnsaufgabe, trotz aller Erleichterungen der Betreuungsmöglichkeiten.

            Andere Work-Life Balances für beide Geschlechter müssen möglich werden, Teilzeitmodelle für Männer und Frauen.

            Karriere sollte nicht heißen, dass man zwingend 50 Stunden in der Woche arbeitet. Qualifizierte Arbeit kann auch in Teilzeitmodellen geleistet werden.

            Gut möglich dass die junge Generation der 20 plus anders unterwegs sein wird, mit anderen Prioritäten, Ideen über Familie und gemeinsame Kindererziehung. Allerdings muss die Gesellschaft insgesamt toleranter und gerechter werden. Und die Veränderung in der Arbeitswelt kann nicht nur mit Quoten geregelt werden, sondern mit klaren Vorgaben was die Arbeitszeitmodelle der Zukunft angeht.  Und es hilft auch nichts wenn nur die Sprache weiblicher wird, weil man jetzt darauf achtet dass es um Ärzt_Innen und Anwält_ Innen oder Minister_ Innen geht. Generation Frauenpower wird sich fortsetzen, nicht nur in sprachlicher Veränderung.

            Der Weg in die Zukunft geht vorwärts und nicht rückwärts.   Wir haben einen großen Anteil an jungen intelligenten Frauen, die studieren oder sich auf anderen Wegen entwickeln wollen.  Aber wir können damit nicht die Natur ändern, der Fortbestand unserer Art ist abhängig von sinnvollen Zukunftsmodellen.

            Vielleicht ist unsere Gesellschaft auch auf einem weiblichen Weg.

            Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird dazu gemacht.

            ( Das andere Geschlecht – Simone de Beauvoir Simone de Beauvoir
            französische Schriftstellerin * 09.01.1908, † 14.04.1986)

            Frauen sind vielseitig, belastbar, willensstark  und empathisch. Frauen geben nicht auf!  Frauen müssen mit erhobenem Kopf durch das Leben gehen und sich ihrer Kraft bewusst werden. Generation Frauenpower ist nicht nur ein Schagwort.

            Meine Generation ist auch stark geworden, auch wenn sie es manchmal nicht durchgängig geschafft hat,  die Ernte für all die Anstrengungen einzufahren.

            Dennoch waren und sind wir Wegbereiterinnen für unsere Enkelinnen, die uns in 10, 15 oder 20 Jahren beweisen werden, wer die Ideen und die Kraft für Zukunft haben wird.

            Emanzipation ist kein Projekt mehr, es ist Realität.

            Wir sind und waren keine „Emanzen“ die gegen die Männer paktiert haben, sondern wir sind Menschen, die geglaubt haben sich mit ihrer Intelligenz und Willenskraft behaupten zu können und  die still und leise immer wieder aufgrund „natürlicher“ Umstände ausgebremst wurden und werden.

            Ich mag diese Generation Frauenpower und danke den Frauen der 70iger dafür, dass sie sich damals erhoben haben und unseren Wert benannt haben. Ich bin auch dankbar, dass wir selbstbestimmt Entscheidungen über uns und unseren Lebensweg treffen können, was Jahrhunderte nicht selbstverständlich war.

            Wir müssen uns nicht mehr fragen ob wir „dem Manne gleichgestellt“  sind.

            Die Ute –   zum Weltfrauentag 8. März 2021

            zum Nachlesen / Gucken:

            • Was Frauen durften Diese Rechte haben Frauen in den letzten 100 Jahren errungen (humanresourcesmanager.de)
            • Zu den Anfängen der Emanzipationsbewegung in den USA auch gerne mal
            • „Mrs. America“ auf Netflix schauen America Episodenguide und News zur Serie (serienjunkies.de)
            • Alice Schwarzer https://de.wikiquote.org/wiki/Alice_Schwarzer) https://www.zitate.eu/autor/alice-schwarzer-zitate/38688
            • https://www.zitate.eu/autor/alice-schwarzer-zitate/285477

            GENERATION FRAUENPOWER was last modified: März 6th, 2021 by Ute
            6. März 2021

            Corona und der Weg zum Glück

            CORONA – COVID 19 – „Corona Virus Desease 2019“ – Corona und der Weg zum Glück?!?!

            Corona ist täglich in aller Munde. Im Fernsehen, im Gespräch mit Kollegen, Familie, Freunden, einfach überall und ständig. Man stumpft ab.  Jeder muss etwas dazu sagen, habe daher lange überlegt ob ich mich anschließe, da ich lange nichts mehr veröffentlicht habe und ein bisschen eingerostet bin.

            Dennoch – diese Situation ist so unfassbar anders als alles was ich bisher in meinem Leben erlebt habe, keine Krise war je so nah dass unser Leben so derart betroffen war und noch ist.

            Ich verzichte auf bunte Bilder zum Thema, vielleicht geht es auch mal so.

            Ja, es gibt ein Virus, ja es ist sogar eine  Pandemie und ja, es kann gefährlich bösartig werden für die, die sich damit infizieren.

            Die ganze Welt kämpft und manche Länder sind darunter bereits zerbrochen, wirtschaftlich und psychisch….

            Die sogenannte  Infektionsrate ist augenblicklich stabil in Deutschland, sogar rückläufig. 

            deswegen werden die Beschränkungen gelockert, mehr Leute dürfen zusammen draußen sein, Spielplätze wurden  wieder geöffnet, Geschäfte sind schon geöffnet, wir müssen nur beim Einkaufen eine Schutzmaske tragen. Das Nähen von Schutzmasken wird das neue Hobby tausender eifriger Hobbyschneiderinnen.

            Die Schulen und Kindergärten sollen jetzt kurzfristig (mit Bauchweh)  sukzessive folgen. Fraglich ob unsere Politiker wirklich sich immer im Klaren sind was sie veranlassen oder auch nicht.

            Das Gute an diesem Virus ist, dass man merkt dass man auch reduziert leben kann. Verzichten ist so ähnlich wie Fasten, z.B Essen gehen, Kurzreisen mit dem Flieger, (leider) auch die Kultur, oder „Shoppen“.

            Dafür habe ich Zeit für mich neu gefunden, z.B, für eine Ernährungsumstellung oder meinen Garten plus Ordnung inklusive.
            oder Homeoffice – ich darf von zu Hause meinen Job machen und bin ziemlich entspannt. Keine Fahrerei, kein Stress, konzentriertes Arbeiten, schnelle Wege und mehr  Zeit  für mich. Toll wenn man dafür jetzt kampflos eine Option bekommt, was vorher nahezu unmöglich schien.
            Nachteil: die sozialen Kontakte sind ganz schön geschrumpft. Familie, Enkelkinder selten. Kollegen nahezu gar nicht mehr. Freude auf Abstand zum „ Social Distance Walk“, aber wo ein Wille ist….
            Ich hoffe sehr, dass wir im Hochsommer das Gröbste überstanden haben, wenn dann nicht die nächste  Welle ein weiteres Chaos verursacht. Die Unvernunft und Gleichgültigkeit überrascht doch sehr.

            Selbst wenn man kritisch manche Maßnahme beäugt, so sollte man rücksichtsvoll und umsichtig mit dem ganzen Thema umgehen. Am meisten ärgern mich oft die älteren Mitbürger, die – ja alle in die Kategorie „besonders gefährdet“ geschickt wurden, selbst wohl glauben in einem fortgeschrittenen Alter ist es egal woran man stirbt. So standen zuletzt auf dem Wochenmarkt auf 50 cm hinter mir etliche ältere Damen, die es kaum abwarten konnten den frischen Spargel in Augenschein zu nehmen, um sich schon die besonders schönen Stangen zumindest optisch zu sichern.  Flucht!

            JEDE KRISE BEDEUTET AUCH CHANCE AUF VERÄNDERUNG 

            Bei mir hat es auf jeden Fall den Wunsch ausgelöst gesünder zu leben, weil es einfach keine Garantie für nix mehr gibt. Wenn du nicht aufpasst, bleibst du als Risikogruppe gebrandmarkt (warum ich ins Homeoffice durfte) und ruckzuck bist du ein Mensch mit Defizit, der gesellschaftlich ausgegrenzt werden könnte.

            Seit Corona Beginn circa  Anfang März in Deutschland habe ich tatsächlich einige Kilos abgenommen, was mir seit Jahren nicht mehr gelungen ist. Wir sprechen uns noch…

            Ja, es hat sich viel verändert in diesen wenigen Wochen, wir akzeptieren dass wir nicht mehr alles so selbstverständlich können:  Reisen, Treffen mit Freunden und Familie – sogar Quarantäne müssen wir hinnehmen wenn man sich angesteckt hat.  Früher ging man mit Fieber arbeiten, heute bleibst du komplett mit dem Hintern zu Hause und wirst per Ferndiagnose krank geschrieben.  Die Welt ist im Fieber, so viele Länder sind hoch betroffen und die Menschen sterben wie die Fliegen.

            Gott sei dank nicht bei uns. Ich bete tatsächlich dass es so bleibt. Und bin dankbar dass ich in einem überwiegend gut organisierten, disziplinierten Land lebe.

            Man kann sagen was man will, aber hier in Deutschland zu leben in dieser Zeit ist an sich schon ein Privileg.

            Was macht das sonst mit mir? Ich bin ruhig und entspannt, ich vermisse wenig. Das einzige was mir fehlt als Social Junkie sind meine Kontakte, Spontaneität gibt es augenblicklich nicht.

            Aber man fokussiert sich auch wieder auf das Wesentliche. Nicht mehr so viel Flucht in Ablenkung, ich lese zum Beispiel wieder mal ein Buch am Stück , höre Musik, gehe regelmäßig zum Sport. Meine Güte, dazu brauchte ich ein STOP.

            So nicht weiter.

            Und ich wünsche mir, dass diese Zeit nicht verhallt und wir uns in einem oder zwei Jahren nur noch dunkel and dieses Jahr 2020 erinnern,

            Hierzu ein wirklich schönes Zitat  aus dem Netz  ( Leslie Dwight) 

            What if 2020 isn’t cancelled 

            What if 2020 is the year we have been waiting for?

            A year so uncomfortabel so painful. so scary so raw-  that it finally forces us to grow 

            a year that scrams so loud, finally awakening us from our ignorant slumber 

            A year we finally accept the need for change. Become the change 

            A year we finally band together, , instead of pushing each other further apart.

            2020 isn’t cancelled, but rather the most important year of the all. 

            bleibt gesund und freut euch des Lebens, es ist keine Selbstverständlichkeit!

            Eure Ute

            Corona und der Weg zum Glück was last modified: Juni 7th, 2020 by Ute
            7. Juni 2020

            Freundschaft für’s Leben

            Ich habe über viele Jahrzehnte in allen Etappen meines Lebens Menschen mitgenommen, Freunde gefunden, manche aus den Augen verloren, einige wieder gefunden.

            Freundschaft für’s Leben kommt nicht von allein

            Freundschaften muss man pflegen, sich kümmern, da sein wenn man gebraucht wird. Das funktioniert nicht mit allen Menschen. Aber einige bleiben und sind wert gepflegt zu werden.
            Immer wieder habe ich festgestellt im Laufe von Jahrzehnten, dass Freundschaft Zeit braucht und vor allem sich frühe Freundschaften in ihrer Intensität in späteren Lebensphasen nicht mehr diese Tiefe erreichen. Ausnahmen gibt es allerdings

            Ich gehöre zur Sorte „Freundschaftspflegerin“.

            Als Einzelkind waren mir von jeher Freunde und Freundinnen wichtig. Ich mag unterschiedlichste Menschen um mich versammeln und vor allem mag ich die daraus sich ergebenden verschiedenartigen Themen und Impulse. Den Blickwinkel auch aus den Augen des anderen richten, die eigene Erfahrung damit verbinden.

            So werden aus Zufallsbekanntschaften manchmal dicke Freunde, Kollegen oder Kolleginnen nehmen nach vielen Jahren der gemeinsamen beruflichen Laufbahn einen ganz anderen Stellenwert ein. Intuition und sich einlassen sind dabei ein zentrales Thema. Freundschaft kommt nicht von allein, aber der Moment ab dem man sich etwas zu sagen hat, ist irgendwann plötzlich da.  Ab diesem Zeitpunkt bleibe ich am Ball und habe schon wunderbare Menschen festhalten können. Natürlich gelingt das nicht immer, manchmal wendet sich auch die gefühlt neue Freundin oder Freund plötzlich wieder ab, dafür gibt es sicher Gründe  – aber:
            Ich konnte es noch nie gut ertragen wenn sich Menschen von mir abwandten, zumal ich häufig nicht verstehen konnte, was der Anlass war.
            So hat sich meine erste wirklich beste Freundin in der Schule im Alter von ca. 15 Jahren offiziell von mir getrennt mit dem Hinweis darauf, dass wir wohl nicht mehr zusammen passen würden….
            Der Schmerz war vielleicht nicht mit Liebeskummer zu vergleichen, aber es fühlte sich brutal an weil mir einfach nicht klar war was sie zu dieser Trennung veranlasst hatte. Aber ich konnte sie nicht zu einer Klärung bewegen.
            Als erwachsene Frau habe ich dieses Erlebnis noch einmal ertragen müssen. Der Kontakt brach einseitig ab, ich hatte keine Chance auf Klärung. Die Enttäuschung war bitter und heilte nicht. Jahre später habe ich allen Mut zusammengefasst und um Klärung gebeten. Heute sind wir wieder echte Freundinnen. Vielleicht sogar Freunde für’s Leben.
            Es gibt Menschen, die einen berühren oder wo eine Verbindung in kürzester Zeit besteht. Man kann es nicht erklären. Nicht immer ist es unbedingt nachvollziehbar, erklärbar.
            Man muss nicht gleich sein um sich zu mögen, Basis jeder funktionierenden Freundschaft ist Vertrauen. Gemeinsame Zeit verbringen, sich einlassen und austauschen.
            Je länger eine Freundschaft Bestand hat, desto intensiver das Vertrauen, die Offenheit.

            Sicherlich kann auch eine Freundschaft zerbrechen,

            wenn die Interessen zu stark abweichen oder ein Konflikt nicht mehr heilbar ist.
            Doch in den meisten Fällen ist das eine Frage des Wollens, wie in einer langjährigen Ehe.

            Das ist keine Frage der Nähe. Freundschaft für’s Leben hält auch Distanz aus.

            Manches Mal wundert es, dass es trotzdem funktionieren kann.
            Ich gebe auch nicht so schnell auf. Räume Missverständnisse aus und lasse nicht locker.
            So bei einer meiner wirklich ältesten Freundin, die ich seit frühester Jugend kenne und über Jahre immer nur sporadisch sehe. Sie ist nicht so der Freundschafts-Pflegetyp. Da muss ich immer ran. Nun hatten wir sehr lange Sendepause und ich war echt enttäuscht und auch ein bisschen verärgert dass sie sich trotz Nachfragen nicht mehr gemeldet hat. Aber was hilft das wenn man es nicht aufgeben will. Also musste ich einmal meiner Enttäuschung Luft machen – und….. sie rief mich an und wir machen jetzt da weiter wo wir zuletzt aufgehört haben. Alles gut. Termin vereinbart und weiter geht’s.
            Es gibt Menschen, die brauchen angeblich nicht so viele Freunde. Sind sich selbst genug.
            Dazu gehöre ich nicht.Freundschaft Ich leide wenn mich Freunde nicht mehr in ihr Leben lassen.
            Wenn man viele Jahre eine Freundschaft aufgebaut hat, gibt es für mich nur wenige Gründe sie aufzugeben.
            Das Interesse an anderen Menschen ist für mich essentiell. Ich bin nicht der Nabel der Welt, aber meine Welt hat viele Nabel. Das macht mich sicher und ich weiß dass ich in Krisen nicht allein bin.
            Freunde zu haben, bedeutet Glück für mich. Das Glück wertgeschätzt zu werden, das Glück wahrgenommen zu werden, auch gebraucht zu werden in Zeiten, wo Freunde Hilfe brauchen.

            Auch das habe ich schon erleben dürfen, dass Freunde für mich da waren als ich Hilfe und Unterstützung brauchte.

            Einfach Dasein, Zuhören, Trösten. 

            Freundschaft ist selbst gewählt, Freunde zu haben ist mir genauso wichtig wie Familie zu pflegen.
            Freundschaft darf nicht an Bedingungen geknüpft sein. Geben und Nehmen ist eins.
            Das funktioniert nicht ohne Vertrauen oder Kompromisse. Einzige Voraussetzung ist Offenheit, man muss auch etwas von sich Preis geben wenn man ein Feed-back erhalten möchte.
            Offenheit darf nicht ausgenutzt oder verraten werden.
            Ein ehrliches Wort zur richtigen Zeit ist wichtig, auch damit umgehen können wenn mal Kritik kommt.

            Je älter ich werden, desto mehr weiß ich zu schätzen, dass mich Menschen über mehr als 4 Jahrzehnte begleitet haben. Man kennt die Geschichten, Schicksale, schöne und weniger schöne Erlebnisse. Man muss nicht jedes Mal erklären, was einen bewegt. Man kennt sich.  ABER:

            Freundschaft ist kein Selbstläufer, da hängt immer viel mehr daran.

            Je älter ich werde, desto intensiver empfinde ich den Wert von Freundschaft. Das Leben verändert sich in ungeahnten Sprüngen, Kinder werden erwachsen und das eigene Erleben nimmt andere Formen an.

            Ich möchte gerne immer auch freundschaftlich verbunden sein mit meinen Kindern, aber sicherlich ist die eigene Erfahrungswelt oftmals weit von der der Kinder entfernt. Somit ist natürlich besonders Freundschaft in der eigenen Generation verbunden mit Erinnerungen, die man teilen kann.

            Klinge ich heute ein bisschen zu sentimental? Macht nix, ich genieße.

            Danke, an alle die mir in vielen Jahren ihre Freundschaft geschenkt haben.

            Denen, die im Moment auf Sendepause geschaltet haben, sage ich ehrlich:

            Ihr seid immer willkommen zurück zu kehren. Wir haben uns sicherlich etwas zu erzählen

            Ein Hoch auf die Freundschaft 

            Eure Ute

            ( ich möchte niemanden durch ein Foto besonders hervorheben, Babsi ist allerdings medial präsent und hat mir Ihre Genehmigung erteilt – wir kennen uns seit ca. 20 Jahren und sie ist mir ein wirklicher Quell der Inspiration ;.) )

            Freundschaft für’s Leben was last modified: August 5th, 2019 by Ute
            5. August 2019

            Leyla und das vegane Experiment

             

            Mein persönliches Lebensthema ist und bleibt die „Ernährung“ und ihre vielversprechenden Varianten im Hinblick auf die Chance, sich positiv auf mich auszuwirken.
            Seit längerem steht daher das Thema vegetarische oder vegane Ernährung in meinem Focus.
            Eines schönen Tages war ich  hungrig in meiner Heimatstadt Unna unterwegs und besuchte auf Empfehlung einer Freundin das kleine vegane Bistro „Leyka“ in der City.
            Auf gefühlt 25 m2 in dem fröhlich dekorierten Minigastraum inklusive offener Küche wirbelte da eine kleine zierliche dunkelhaarige Frau herum, die ihre Gäste mit großer Herzlichkeit über das Tagesangebot informierte, erklärte um was es sich handelte, dabei noch schnell einen Nachtisch vorbereitete und die (vegane) Sahne für den leckeren Kuchen schlug.
            Von Anfang an war ich fasziniert von diesem Temperament und der Leidenschaft mit der sie ihren kleinen Laden in Schwung hielt. Somit war die Neugierde geweckt. Offenbar ein veganes Experiment….

            Was hatte Leyla dazu gebracht, dieses ungewöhnliche Konzept in Unna zu platzieren?

            Eine Mittelstadt mit einem ziemlich großen Gastronomieangebot.
            Ich kenne Leyla jetzt gut 1 ½ Jahre, besuche ihr Lokal regelmäßig, habe bei ihr einen tollen Kochabend mitgemacht und mich in das eine oder andere Geheimnis der veganen, türkisch und orientalisch geprägten Küche einweihen lassen. Ich liebe diese Gewürzwelt!
            Ihre fröhliche und sehr authentische Persönlichkeit ziehen immer wieder neue Gäste an. Das Bistro ist zur Mittagszeit immer gut besucht, die Gäste werden nach und nach Teil einer Community, die sich auf diese alternative Art der Ernährung entweder schon eingelassen haben oder, so wie ich, auf dem Weg dahin sind. Ihre Gerichte sind ausschließlich „frisch, vegan“ und LECKER!! Es spricht sich herum, dass es hier frisch gekochte Gerichte zu einem erschwinglichen Preis gibt.

            Die Menschen finden bei Leyla im „LEYKA“ nicht nur Gleichgesinnte, sondern auch Suchende und alle verbindet die Offenheit sich auf neue Wege zu begeben. Im Vordergrund steht nicht nur der Genuss!

            Die Chefin ist Teil des Ganzen, während sie noch zubereitet, bedient und kassiert mischt sie bei vielen Gesprächen mit, ist Herz des kleinen Ladens der sich in der Mittagszeit anfühlt wie bei Muttern zu Hause.
            Leyla (47) ist gebürtige Duisburgerin, mit türkischen Wurzeln. Sie erzählt, dass ihre Mutter (die 5 Kinder in Deutschland nach dem frühen Tod des Vaters allein erziehend durchgebracht hat) sie stark beeinflusst hat mit ihrer kreativen Kochkunst. Schon früh hat sie diese Leidenschaft für das Kochen übernommen und für Familienfeste, Kollegen und alle möglichen Events gekocht und gebacken bis sie 2016 eine berufliche Neuorientierung suchte und sich die Frage gestellt hat : „Was willst du eigentlich für Dich selbst?!“

            Leyka Eat.Green.Fresh Unna - veganes Essen in Unna

            „Was macht mir Spaß, was kann ich, wo sehe ich meine Aufgabe… „ – eine Frage, die sich sicherlich viele Frauen in der Mitte des Lebens stellen …

            Als gelernte Großhandelskauffrau und studierte Sozialarbeiterin hatte sie schon einiges an Erfahrungen hinter sich. Wie viele Frauen hatte sie ihre Leidenschaft und Energie vor allem in die Familie investiert und wie viele Frauen der zweiten Gastarbeitergeneration hat sie gekämpft und ihren Status neu definiert. Und irgendwann war die Zeit der Veränderung da. Der kleine Geschäftsraum wurde frei und sie entschied sich für einen Neustart.
            Zuvor zwangen sie gesundheitliche Probleme ihre Ernährung zu verändern. Über den Verzicht auf Milchprodukte, Weizen und Zucker verbesserte sich ihre Gesundheit zusehends und der nächste Schritt zur vollkommen veganen Ernährung war nicht mehr weit.
            Wie sie mir beschrieb war der Weg dahin mehr zufällig und unbeabsichtigt, um sich heute – auch und insbesondere – aus ethischer Überzeugung, ausschließlich vegan zu ernähren.
            Dennoch ist sie dabei nicht dogmatisch, sie will mit ihrer kreativen Kochkunst aus pflanzlichen Lebensmitteln nur gerne überzeugen, dass es auch ohne Fleisch und Käse geht. Die Geschmackserlebnisse, die ich bisher testen durfte, waren in der Tat neu und wegweisend.
            Das ist ihr persönliches Plus, dass sie unaufdringlich ihre „Botschaft“ lebt und weitergibt.
            Dass sie ihren Weg geht, den sie – wie sie mir in unserem Gespräch lachend bestätigt – noch nicht einen Tag bereut hat.
            Sicherlich ist es eine respektable Aufgabe, sich in die Selbständigkeit mit großen Fragezeichen zu begeben. Obwohl Leyla eine gastronomische Marktlücke in Unna gefunden hat, ist ihr kleiner „Einfraubetrieb“ sicherlich noch keine Konkurrenz für Döner, Gyros, Pizza und Co.
            Leider ist das Thema „Vegan“ aktuell häufig negativ besetzt in unserer Gesellschaft, als ob es sich nur um Spinner handelt die die Welt verbessern wollen.
            Auch gegen dieses unbegründete Image kämpft sie.

            köstliche vegane Desserts bei Leyka Unna

            Leyla ist so überzeugt von Ihrem Projekt, dass man ihr wünscht dass sie irgendwann noch mehr Menschen erreichen kann und damit einen unübersehbaren Platz in unserer Gastro-Welt erobern kann.

            Dafür arbeitet sie hart jeden Tag, Einkauf, Buchhaltung, Gemüse schnippeln und Rezepte studieren. Jeden Morgen in der Früh in der kleinen Küche stehen um frisch und abwechslungsreich immer wieder neue Geschmacksplosionen zu kreieren. Um 12.oo Uhr geht die Tür auf und es stehen schon die ersten Stammgäste schnuppernd vor der Tür.
            Leyla hat sich entschieden mit Ende Vierzig ihren ganz individuellen Weg zu beschreiten, der nicht geleitet war von Zukunftsfragen, Absicherung und Verdienstmöglichkeiten.
            Sie geht einen leisen, fröhlichen Weg indem sie tut was sie kann: KOCHEN.
            Ich habe großen Respekt vor Ihrer Entscheidung und wünsch ihr, dass alle ihre Träume in Erfüllung gehen.
            Die Suchende Ute ( der Weg ist das Ziel…. )

            Wohlklingende Kompositionen um den Hunger auf mehr anzuregen:

            Butternutkürbis mit Tellerlinsen
            würzige Kartoffelwürfelchen aus dem Ofen
            Wirsingrahmgemüse
            Romanescosalat mit Hirse
            Cremewürzpolenta, Grünkohl mit Karotten
            Spitzkohlsalat mit gerösteten Sonnenblumenkernen
            Linsensuppe mit frischem Fladenbrot
            Rote Beete Kichererbsen Harissa mit Reis
            Asiatische Reis-Bandnudeln mit Spinat, Zucchini, Rotkohl und Sprossen
            Süßkartoffel Kichererbsen Curry , Buchweizensalat mit Mange und Koriander…..
            Und und …

            Besuch erwünscht:
            Leyka in Unna auf Facebook oder Instagram , Inh. Leyla Selczuk
            Öffnungszeiten Mo – Fr. 12 – 16.oo
            Preise: Tagesangebot Buffet (mittlere Portion EUR 7,90 pro Gericht / große Portion EUR 9,90)
            Suppe EUR 4,90/ Kaffee-Kuchen EUR 4,90
            Nächste Kochabende : Anmeldung erforderlich – siehe Facebook!

             

            Leyka Unna Eat.Green.Fresh - veganes Essen in Unna

            Fotos: Nawrath Unna , Leyka Unna

            Leyla und das vegane Experiment was last modified: November 18th, 2018 by Ute
            18. November 2018
            Bloggen vor langer Zeit

            Bloggin Grandma – von neuen Medien und dem Stress zu liefern…

            Blogging Grandma – Was die neue Welt auch für Grannys bereit hält.

            Neue Medien faszinieren mich, ängstigen mich, bieten mir neue Möglichkeiten.
            Hin und her gerissen zwischen den Möglichkeiten öffentlich über meine Gedanken und mein Leben zu fabulieren und der Furcht, dass man zu viel von sich Preis gibt. Das ist der Spagat, in dem ich mich gelegentlich befinde, einerseits macht es mir Spaß diese Möglichkeiten mit Bloggen zu nutzen, andererseits weiß man ja nie so genau wer das alles lesen will….oder es tatsächlich tut.
            Ich habe 1977 meine kaufmännische Ausbildung begonnen. Während dieser Zeit habe ich noch fleißig gelbe Lochstreifen erzeugt um diese dann umständlich zu korrigieren und Stunden später als sogenanntes Telex  in eine entsprechende Maschine einfädelte damit die Lochschrift übersetzt am anderen Ende der Welt lesbar ankam. Später wurde diese Technik durch Faxe  abgelöst,

            Anfang der 80iger Jahre stand der erste Computer an meinem Arbeitsplatz,

            grüne Flimmerschrift auf schwarzem Grund, in den ich dann erste Aufträge eingab, eine neue Arbeitsorganisation übernahm und mich so peu à peu an eine neue mediale Welt gewöhnte. Anfangs mit mittelmäßiger Begeisterung, weil ja die Veränderungswiderstände erfahrungsgemäß bei vielen Menschen groß sind. Zu Hause hatten wir recht früh einen Computer stehen, der aber noch in den Anwendungen recht eingeschränkt war. Im Büro konfrontierte ich mich dann Anfang der 90iger mit den ersten PCs und neuen Softwareprogrammen .

            und jetzt mit Ü60  übe ich mich im Bloggen.

            Anfangs hatte ich überhaupt keine Idee was da Millionen von sog. Bloggern überhaupt machen. Wer will das alles lesen. Das Netz mit allen Angeboten überfordert mich heute noch immer. Gut, ich brauche keine Gelben Seiten mehr oder ein Telefonbuch und ich buche meine Reisen, Flüge und Hotels nicht mehr im Reisebüro. Ich checke aktuelle Nachrichten online und ich nutze schon beruflich bedingt Outlook etc. Manchmal gucke ich auch in die Mediathek, allerdings bin ich z.B. nur wenig you tube affin, obwohl da ja inzwischen die neuen Stars eine Plattform haben. Man muss sich orientieren, Step by Step.

            Der Wunsch ist es in dieser neuen digitalen Welt klar zu kommen um den Anschluss nicht komplett zu verlieren.

            Vor allem wenn ich sehe, dass meine 3-jährige Enkelin schon jetzt die wichtigsten Handgriffe im Umgang mit Smartphone und Tablett kennt.
            Immerhin hatte ich vor 2 Jahren durch die Inspiration meiner medial top-fit-Freundin Barbara von Mallorca-Talks den Weg zum Bloggen gefunden.

            Allerdings hatte ich mir das auch zu Anfang einfacher vorgestellt.

            Ein bisschen meine Gedanken aus meiner „best-ager“ Welt zusammen tragen. Aber es gibt mehr Erforderlichkeiten als gedacht, damit so ein Blog auch optisch und inhaltlich genügt. Somit habe ich am Anfang viel Zeit mit der Erstellung der verschiedenen Beiträge verbracht. Dann fand ich die Zeit nicht, mich zu kümmern.  Jetzt habe ich wieder Lust zu schreiben, allerdings sortiere ich noch meine Themen

            Dass seit längerem nichts Neues von mir gebloggt wurde, hatte viele Gründe. Die Erfahrungen des letzten Jahres, meines ersten in der 6. Dekade, hat viele neue Anregungen für Nachdenkenswertes bei mir initiiert.
            Das sortiere ich jetzt und melde mich bald zurück.

            ich freue mich, wenn ich euch noch erreichen kann.

            Euch allen einen schönen Herbst.
            Eure Granny on the Blog
            Ute

            Bloggin Grandma – von neuen Medien und dem Stress zu liefern… was last modified: Oktober 28th, 2018 by Ute
            28. Oktober 2018

            Souvenirs des Lebens – Abschied von der Kindheit

            Souvenirs des Lebens – Abschied von der Kindheit und mehr

            Vor einiger Zeit half ich einer Freundin dabei, den Hausstand ihrer Eltern aufzulösen, die altersbedingt in ein betreutes Wohnen umziehen. Eine schwierige Entscheidung, ein endgültiger Abschied von allem lieb gewonnenen Dingen.  Es geht dabei um die gesammelten Werte von mindestens 50 Jahren oder mehr, die ihren unverrückbaren Platz in einem eigenen Haus hatten. Sammelsurium und Souvenirs von mindestens zwei Generationen.
            Sie hat einen Hauströdel organisiert.
            Alles muss sortiert werden, fast jedes einzelne Teil wird in die Hand genommen, Gläser und Geschirr gereinigt.

            Es kommen Schätze zum Vorschein, die ihren Dornröschenschlaf hinter dunklen Schranktüren beenden, um ein letztes Mal in diesem Haus in voller Pracht ihre Schönheit zu entfalten. Karaffen Kristall

            Vom Puppenhaus aus den 50igern, Käthe-Kruse-Puppen die wenig bespielt wurden, Spielzeugklassiker der 70iger und Porzellan aus längst vergangenen Zeiten, Fürstenberg und Arzberg leuchtet in blau und Gold. Antiquitäten vom Grammophon über einen alten Toaster und ein Mikroskop, ein handgeschnitztes Tischchen der Urgroßmutter und ein handgeschriebener Heiratsantrag des Opas, gerahmt. Souvenirs des Lebens : eine unzählige Menge von Haushaltsartikeln, teils gebraucht, teils noch original verpackt. Bilder, selbst gemalte und solche die kunstsinnige Menschen angeschafft hatten.

            Alles was man unbedingt nicht braucht

            antike Schreibmaschine(Mein Lieblingsspruch in Bezug auf die ganzen überflüssigen Nettigkeiten, die man so anschafft im Laufe eines Lebens.) Erinnerungen stecken in allen Souvenirs. An vergangene Urlaube mit den Eltern, an schöne Tage mit der Oma, an Schulzeiten und alte Liebe. An glückliche Kindertage.

            Es kommen Menschen ins Haus, die stöbern und (noch) keine Beziehung zu den Dingen haben.

            Ich bin überrascht, wie viele insbesondere Ältere hier fündig werden und ihren vermutlich ohnehin schon vollgepackten Regalen noch einige neue alte Dinge hinzufügen. Ich auch. Obwohl ich mich eingangs selbst verpflichtet habe, nichts zu kaufen, übernehme ich eine kleine Teekanne, ein Set aus Steingut in herrlichen Minttönen (für meine Tochter), eine alte Leinentischdecke, die ca. die 10te im Schrank sein wird, ein blau geblümter Tortenteller, ein ägyptisches Papyrusbild, ein paar alte Geschichtsbücher für meinen Mann, ein altes Original Kochbuch von Henriette Davidis.

            Alles Schätze, die mein spontanes Bedürfnis auslösen sie besitzen zu wollen. Wäre doch schade, wenn das alles am Ende doch dem Entrümpler zum Opfer fiele. Vor Jahren habe ich ähnliche Schätze aus der Wohnung meiner Mutter in Kisten verpackt …
            Meine Freundin wird ab und an von emotionalen Schüben überwältigt, als alte Freunde kommen die auch noch Erinnerungen an alte Zeiten mitbringen.

            Es ist, als ob jemand das ganze Leben im Schnelldurchlauf aufwirbelt,

            Bilder, Begegnungen werden in einem Staubwirbel plötzlich aus einem Nebel wieder hoch gehoben, klar und deutlich drängen sich Szenen aus einem Leben in dein Bewusstsein. Die erste Liebe, ein Mitbringsel aus einem phantastischen Urlaub wie der grüne Lampenschirm aus Thailand, der nie leuchtete aber wenn er denn dürfte ein wahnsinniges Licht verbreiten könnte. Viele Teile des bunten Lebensmosaiks haben eine Geschichte, einen Wert, ein Leben. Und nun tut es um jedes Teil auch ein bisschen leid, wenn es denn dieses Haus verlässt.
            Viele Freunde kommen: alles in gute Hände abzugeben. Geschichten werden ausgetauscht. Es ist ein Rausch der Erinnerung im Schnelldurchlauf, verbunden mit einem endgültigen Abschied – von der eigenen Kindheit, vom Elternhaus. Obwohl die Eltern meiner Freundin Gott sei Dank noch leben, ist doch das Gefühl fast gleich wie ich es vor zwei Jahren hatte.

            Singer 1840 USAEine Ära geht zu Ende, du kannst nichts festhalten.

            Immer wieder müssen wir uns trennen, lösen, loslassen. Ein unaufhaltsamer, manchmal trauriger,  aber auch ein reinigender Prozess, sich zu trennen.
            Wir sehen auch, wie sehr wir im Leben auch mit intensivem „Habenwollen“ Dinge angeschafft haben, die wir zeitlebens manchmal gar nicht benutzt haben, wie z.B. das teure Geschirr, dass man vielleicht zu ein oder zwei Anlässen auf den Tisch gestellt hat um es möglichst zu schonen. Und jetzt? Viel ist es nicht mehr wert, weil einfach zu viel im Angebot ist.

            das Gute
            Abgesehen mal von den Geldwerten wird mir bewusst, dass all diese Dinge aber weiterleben werden, irgendwo mit jemand anderem eine Erinnerung aufbauen werden.

            Deswegen ist das Sammeln zeitlebens ein Bedürfnis, Erinnerungen festzuhalten. Ich selbst sammle gerne kleine und große Souvenirs von überall her. Sie lassen Bilder entstehen und machen Momente greifbar.

            Die Beziehung zu den Dingen ist vor allem Erinnerung. Das macht auch glücklich.

            Die Herkunft wird irgendwann keine Rolle mehr spielen, wenn das schöne Villeroy Val bleu  Kaffeeservice einen neuen Platz in einer schönen Vitrine findet und seinen neuen Besitzer glücklich macht.
            Aber das ist es nicht nur was mich berührt hat an diesem Tag,  ich fand es einfach schön wie viele Freunde gekommen sind und diesen Abschied mit einer Umarmung und einer Erinnerung geteilt haben, Verständnis und Nähe ausgedrückt haben an diesem Tag.
            Der Papa meiner Freundin hat tatkräftig mitgeholfen, er war erstaunlich klar und vermeintlich unsentimental.

            Chapeau und Respekt! Jeder auf seine Art.
            So wurde ein Hauströdel ein ungewöhnlicher Event mit neuem Erinnerungswert. Hier sind sich Menschen begegnet, die sich gegenseitig unterstützt und geholfen haben. So wurde dieser Abschied eine neue Episode, an die sich meine Freundin immer erinnern wird.
            Dieser Abschied hat einen besonderen Platz in ihrem Leben und ich habe erlebt, dass auch dies ein reinigender und hilfreicher Schritt sein kann.
            Ich bin dankbar, dass ich Teil dieses Moments sein konnte.

            Ein schönes Leben noch für alle, die sich verabschieden müssen.
            Der Kreis schließt sich immer wieder.

            Eure Ute

            Souvenirs des Lebens – Abschied von der Kindheit was last modified: September 10th, 2017 by Ute
            10. September 2017
            Newer Posts
            Ältere Beiträge

            Wer bin ich?

            Wer bin ich?

            Steckbrief

            Hallo!
            Ich bin Ute - ich blogge hier.
            Wer ich bin, verrate ich euch hier:
            Geboren 1957 im Ruhrpott
            Lebe und arbeite immer noch im selben.
            Groß-und Außenhandelskauffrau, Fremdsprachenkorrespondentin - bald in Rente
            Verheiratet, 2 Kinder, 2 Enkel
            Hobbies: Menschen, Sprachen, Reisen, Familie, Kochen & Zuhören.

            Neu hier!

            Neu hier!

            Leben von A bis Z

            ∞Was uns hilft, unser Leben besser zu verstehen, zu akzeptieren, zu genießen und zu lieben.
            ∞Was uns stark macht
            ∞Was uns stolz macht
            ∞Was uns glücklich macht
            ∞Was uns sehnsüchtig macht
            ∞Was uns glauben macht
            ∞Was uns hoffen lässt
            ∞Was uns versöhnt.

            Warum ich blogge verrate ich euch hier!

            Rechtliches

            Datenschutzerklärung
            Impressum
            Kontakt

            Mein Motto:

            Lebe. Liebe. Lache.

            Meine Beiträge

            • Januar 2023
            • September 2022
            • August 2022
            • Juli 2022
            • April 2022
            • Januar 2022
            • November 2021
            • März 2021
            • Juni 2020
            • August 2019
            • November 2018
            • Oktober 2018
            • Mai 2018
            • September 2017
            • Juni 2017
            • April 2017
            • Januar 2017
            • Dezember 2016
            • November 2016
            • September 2016
            • August 2016
            • Juli 2016

            Themenauswahl

            Abschalten Adipositas allein unterwegs Alzheimer Begegnungen Berlin Demenz Diabetes Diäten Eine Begegnung Enkel Ernährung in Zukunft Essen gehen Familie Faszination Freundschaft Genießen Gesunde Ernährung Glück Großeltern Hamburg Herausforderung Italien Italienisch Juice Kochen Kochen mit Freunden lebenslange Diäten Lernen Mallorca Massentierhaltung Müssen Pflichtbewußtsein Reisen Reiten Rente Saftkur Städtreisen Ü50 vegan vegetarisch Vergessen Vergesslichkeit Wandern Weihnachten Älter werden
            Footer Logo

            @2016-2021 - Best Ager ABC by Ute Driesen.
            Impressum
            Datenschutz


            Nach oben