Alles selbstverständlich? Ein Haus, eine Heizung, volle Supermärkte, Wasser aus dem Hahn. Kleidung, Spielzeug für die Kinder.
Es weihnachtet – Während in Teilen Europas und Nahost Menschen darben und leiden, Kinder nicht genug zu essen und zu trinken haben und wir uns das Leid im TV anschauen, denken wir gleichzeitig über Rotkohl mit Klößen nach und was es als Nachtisch geben soll.
Es ist schwierig für mich dass alles übereinander zu bringen. Dankbarkeit ist umfassend und wichtig für unseren Seelenfrieden.
Ja, und Distanz zum Leid ist auch ein Stück Selbstschutz. Wenn man alles an sich heran lässt, entstehen Ängste, Panik, Zukunftssorgen..
Der Fokus darf sich nicht komplett verschieben. Ansonsten wird man verrückt.
Aber sind wir überhaupt noch dankbar für das was wir für selbstverständlich halten?
Ist uns bewusst wie wertvoll all die Dinge und Menschen in unserem Umfeld sind?
Ist Dankbarkeit ein aussterbendes Gefühl? Dankbarkeit – Wikipedia
Wir müssen den Fokus wieder darauf ausrichten, dass nichts selbstverständlich ist und wie Wasser aus dem Hahn aus dem Vollen kommt.
Auch wenn wir für unseren aktuellen Status vielleicht hart gearbeitet haben und nicht alles vom Himmel gefallen ist, ist nichts selbstverständlich. Die Corona Panik hat uns gelehrt dass Menschen in Extremsituationen plötzliche nicht mehr rational reagieren, weil möglicherweise das Toilettenpapier ausgeht… und Gemeinschaft nicht mehr selbstverständlich sein durfte.
Sind wir jetzt dankbarer geworden weil der Status Quo wieder hergestellt ist?
Und was ist mit der Dankbarkeit außerhalb materieller Güter, was ist mit der Dankbarkeit für Gesundheit, gesunde Kinder, Freundschaft und Familie. Sind wir noch dankbar, wenn wir an Weihnachten vor gefüllten Tellern sitzen und den Kindern zuschauen, wie sie voller Freude ihre Pakete auspacken? Oder wenn wir nach langer Zeit Freunde wiederfinden, die sich lange nicht gemeldet haben, oder wenn uns jemand hilft, den Garten aufzuräumen oder die Fenster zu putzen, wir in ein schönes Konzert gehen können, oder mit Schlittschuhen auf dem Eis laufen können?
Wenn wir entscheiden können was wir wollen oder nicht.
Vollkommen gleich worum es geht, nichts ist selbstverständlich. Alles ist geborgter Luxus wenn wir nicht dankbar sind.
Es ist ein gutes Gefühl dankbar zu sein für was auch immer, weil es uns innere Ruhe und Zufriedenheit schenkt,
mal nicht zu jammern oder zu hadern mit dem was uns vermeintlich fehlt.
Es ist ein gutes Gefühl mit Dankbarkeit in den Tag zu starten, mit einem Lächeln im Gesicht, weil wir alles haben was wir brauchen und viel mehr.
Es gibt genug Menschen, die nicht haben was sie bräuchten, sie sind dankbar für das nackte Überleben wenn ihr Haus durch einen Bombenangriff zerstört wird.
Ich finde Dankbarkeit passt gut zur Weihnachtszeit, ohne dass sie jemand von mir erwartet.
Es reicht wenn ich sie fühle und ich gebe sie gerne weiter.
Wenn mich jemand an Weihnachten umarmt, sich freut über ein Geschenk dass von Herzen kommt, eine Dose Weihnachtsplätzchen mitbringt oder ein Lied für mich singt, bin ich dankbar für meine heile Insel. Ich wünsche mir dass ich mir dieses Gefühl bewahren kann!
Ich wünsche euch allen noch eine wunderschöne Vorweihnachtszeit, ein besinnliches Fest und einen entspannten Start in ein Neues Jahr.
Bleibt dankbar,
Eure Ute