Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ?! (frei nach Loriot – ein Leben ohne Mops)
Eine Hündin, die so schön gucken kann, dass man vergisst, dass es ein Vierbeiner ist. Man fühlt den Blick in deine Seele. Die Kommunikation wird im Laufe der Jahre immer intensiver. Wir verstehen die Signale und antworten in vollkommener Harmonie… Ja, lacht nur !
Seit gut 6 Jahren haben wir einen Hund, Rasse nicht 100 % sicher, aber vermutlich ein Podenco – südeuropäischer Jagdhund aus Sizilien. Der Hund, der unser Leben verändert hat.
Ich wollte nie wirklich einen Hund haben, ich mag die Vierbeiner – bin aber selbst ohne Haustiere auf vier Beinen aufgewachsen. Ich durfte nur Wellensittichen das Quatschen beibringen. (niedlich – aber auch nicht stubenrein wenn sie denn fliegen dürfen). Da war ich 10. Unser Jockel war der Knüller. Auch unsere Kinder hatten Wellensittiche, aber eine echte Bindung war es dann nicht. Irgendwann war es vorüber und es verlangte niemand mehr NachfolgerInnen.
Ein Hund ist was anderes, ein Kind für manche, ein Freund, ein Seelentröster, auf jeden Fall eine Seele die uns bedingungslos liebt,
uns auch nach 10 Minuten Abwesenheit im Keller stürmisch begrüßt. Unsere Hündin ist inzwischen 13 und bringt sich immer noch regelrecht um die Biegung, wenn sie uns begrüßt. Mit Hingabe sucht sie jedes Mal ein Begrüßungsgeschenk, einen Schuh, Socken, Pantoffeln, auch große Stiefel oder Spieltiere. Alles wird freudig angeschleppt wenn wir die Tür aufschließen. Seit sie etwas älter ist, sind diese lebhaften Aktionen auch schon mal gefährlich weil sie das Tempo nicht mehr einschätzen kann und sie fast schon im Sturzflug auf quietschenden Pfoten ausrutscht.
Manches hat sich verändert, seitdem sie eine ältere Dame ist. Immer noch aufmerksam spürt man trotzdem inzwischen ein bisschen „Vergesslichkeit“. Sie ist auch nicht mehr sicher, wenn sie auf die Couch hüpfen möchte. Geht schon mal schief. Außer man gibt Hilfestellung und unterstützt sie ein bisschen dass sie sicher rauf kommt. Alles in allem ist sie anhänglicher als früher.
Wir genießen diese liebevolle Zuwendung schon sehr, allerdings mischt sich ein wachsendes Gefühl von Ängstlichkeit dazu. Sie hatte einige Probleme in der letzten Zeit – Zahn-OPs, Entzündungen.
Jedes Mal haben wir Angst, dass sie es nicht mehr schafft. Wir wissen dass unsere kleinen Begleiter nicht ewig leben.
Die emotionale Bindung ist schon sehr intensiv, auch unsere Enkelkinder sind begeisterte Freunde, die sich gegenseitig sehr gern haben. Man mag sich nicht vorstellen, wie traurig alle sein werden.
Ab und an denkt man dann über das „Danach“ nach. Ja, für meinen Mann ist es keine Frage, dass wir uns einen neuen Hund zulegen. Ich bin zurückhaltender.
Nicht nur dass ein Hund eben wie ein Familienmitglied dazu gehört und nicht abgegeben wird wenn es mal kritisch wird, nein auch die Verantwortung, die wir haben als älter werdende Menschen.
Die Belastung, die Einschränkung. Muss es wirklich nochmal sein?
Jedes Tier, dass wir in Betracht ziehen wird durchschnittlich 10-12 Jahre, dann sind wir selbst vielleicht nicht mehr topfit und müssen immer noch raus bei Wind und Wetter.
Nicht überall hin kann man in den Urlaub fahren/fliegen/schifffahren etc. Alles muss vorher gut geregelt und überdacht werden. Welche Größe? Kann ich noch einen größeren Hund beherrschen?
Oder kann ich mich nur auf die Größe eines Zwergdackels oder Jack Russel beschränken?.
Dann die Erziehung, mein Mann ist ein absoluter Hundenarr, aber Erziehung muss natürlich sein. Freiheiten?
Bei mir gehört der Hund z.B. auf keinen Fall ins Bett. Ich verurteile niemanden, der das schön findet. Für mich kommt das aber schon aus gesundheitlichen Gründen nicht in Frage.
Wer kümmert sich, wenn wir mal krank sind oder wirklich mal Urlaub ohne Hund machen wollen.
Die Fragen, die sich stellen werden eher mehr wenn ich darüber nachdenke.
Ja, es gibt ja auch viele gute Aspekte, vor allem bewegt man sich immer, ohne Wenn und Aber.
Und man hat auch im Alter immer ein Thema oder sogar einen Gesprächspartner wenn der Lebenspartner mal muffig ist…
Zugegeben, die ganzen Überlegungen sind bis auf die Größe und Rasse vollkommen überflüssig,
weil mein Mann ganz klar signalisiert hat:
Ein Leben ohne Hund ist sinnlos.
Als ich den Beitrag schrieb, war unsere „Nala“ schon angeschlagen, leider mussten wir uns von ihr am 6. Januar d.J. verabschieden. Kein leichter Weg, es betrifft ein Familienmitglied. Wir sind sehr traurig, aber die Entscheidung ist schon gefallen, dass es eine neue Fellnase geben wird in naher Zukunft.
Mach`s gut kleine Maus, es war wunderschön mit dir.